Weiter mit Hauptinhalt

Deutschland seit 1946

in den de facto geschaffenen Grenzen von 1945 (Potsdamer Abkommen vom 2.8.1945) und 1949 (Gründung der beiden deutschen Republiken), 1950 (Görlitzer Abkommen zwischen Polen und der DDR) und 1970 (Warschauer Verträge zwischen der BRD und Polen) bestätigt.

Endgültig völkerrechtlich anerkannt im September 1990 in den 2+4-Verträgen mit der Sowjetunion, und im Deutsch-Polnischen Grenzvertrag, der am 16. Januar 1992 in Kraft trat.

Ausgehend vom Gebiet der Weimarer Republik (Gebietsstand vom 31.12.1937):

Name des GebietesFlächeFlächenangabe(n) aus dem Jahre (Landvermessung von)Bemerkungen
Deutsches Reich der Weimarer Republik470.714 km²31.12.1937

Davon auf andere Staaten verteilt am Ende des 2. Weltkrieges (völkerrechtlich anerkannt erst 1990-92):

Name des GebietesFlächeabgegeben anFlächenangabe(n) aus dem Jahre (Landvermessung von)Einwohner 1944Bemerkungen
von Pommern (Hinterpommern und Stettin)23.108 km²Polen1925 (1937)1,5 Mio.von Pommern i.d.Grenzen von 1937.
von Reg.Bez (1910)Größte Städte (> 5.000 Ew. [1939])
StettinStettin, Swinemünde, Wollin, Kammin, Altdamm, Naugard, Gollnow, Stargard, Greifenhagen, Pyritz, Treptow a.d.Rega, Greifenberg, Labes.
KöslinKolberg, Köslin, Belgard, Schivelbein, Bad Polzin, Dramburg, Falkenburg, Callies, Neustettin, Bublitz, Rügenwalde, Schlawe, Rummelsburg, Bublitz, Bütow, Stolp, Lauenburg, Leba.
von Brandenburg (Ostbrandenburg)12.239 km²Polen31.12.1937500.000von Brandenburg i.d.Grenzen von 1937. Brandenburg rechts der Oder und Neiße.
Von Historischem GebietGrößte Städte (> 3.000 Ew. [1910])
Neumark oLandsberg a.d. Warthe; Königsberg/Neumark, Bärwalde, Neudamm, Vietz, Küstrin (ohne Küstrin-Kietz), Soldin, Lippehne, Berlinchen, Arnswalde, Reetz, Woldenberg, Friedeberg, Driesen.
Lebuser Land *Drossen, Slubice (ehem. Frankfurt/Oder - Dammvorstadt; mit Kunersdorf), Reppen, Sonnenburg, Zielenzig, Sternberg
Niederlausitz Guben (rechts der Oder; =Gubin), Sommerfeld (poln. Lubsko), Sorau.
bis ins Spätmittelalter schlesischSchwiebus (sogar bis 1742), Züllichau (bis 1537), Krossen (bis 1482/1537)
o Im deutschen Sprachgebrauch des 20. Jh. bezeichnet Neumark das gesamte östlich von Oder und Neiße liegende Gebiet der Provinz Brandenburg, ausgenommen des rechts der Neiße liegenden Teils der Niederlausitz (Guben rechts der Neiße (Gubin) und Sorau).
Um auch andere historische Landesteile zur erwähnen, ist hier jeodch nur ein ursprüngliches Kerngebiet der Neumark gemeint: Östlich der Oder und Alten Oder (ursprünglich entlang einer Linie Oderberg - Freienwalde - Wriezen - Gusow-Platkow bis nach Reithwein gegenüber von Göritz) zwischen Schwedt und Küstrin, nördlich der Warthe/Netze und westlich der Drage. Die nördliche Grenze zu Pommern verläuft im 19. Jh. von Westen nach Osten nördlich von Schwedt, Königsberg/Nm., Lippehne, Berlinchen, Arnswalde und Reetz. Ein schmaler Streifen Land südlich von Warthe und Netze, beginnend 10 km südlich von Landsberg am linken Wartheufer (bei Koszęcin (Karolinenhof) in der Gemeinde Deszczno (Dechsel)), der sich 60 km in Richtung Osten bis Driesen (Drezdenko) erstreckt und auf dieser Länge ca. 7-15 km breit ist, gehört ebenfalls zum ursprünglichen Kerngebiet der Neumark.
Nebenbemerkung: Bis 1815 gehörte auch noch ein ca. 2.100 km² großes Gebiet zur Neumark, welches in jenem Jahr nach Pommern eingemeindet wurde. Es gehörte auch zum ursprünglichen Kerngebiet (seit dem 14. Jh.) der Neumark: Der Kreis Schivelbein (503 km² [1925]), der Kreis Dramburg (1.210 km² [1925]) und die nördlichen Teile des Kreises Arnswalde mit der Stadt Nörenberg (ca. 400 km²). Darin liegen Dramburg, Falkenburg, Schivelbein, Nörenberg und der Große Lübbe-See (aber ohne die östlich angrenzende Pommersche Schweiz), sowie Kallies (seit 1455). Labes, der Dratzig-See und Bad Polzin gehörten nicht dazu (alle historisch zu Pommern).
Das Gebiet liegt nördlich von Reetz und stellt einen 20-60 km breiten Streifen Land dar, der sich entlang (mehrheitlich westlich) des 16. Breitengrades und z.T. östlich der Drage nördlich bis zum Klor-Berg nördl. von Schivelbein erstreckt. Insgesamt hat er eine Nord-Süd-Ausdehnung von ca. 70 km. Das Gebiet wird hier (weiter oben) zur Provinz Pommern und dort zum Regierungsbezrik Köslin gezählt.
* Das Lebuser Land ist ein ehemaliger Herrschaftsbereich, der als eigenständige, polnische Herrschaft von den Jahren ca.950 bis 1249 bestand. Danach gehörte das Gebiet zur Mark Brandenburg, und zwar westlich der Oder zur Mittelmark und östlich der Oder zur Neumark. In Deutschland war die Bezeichnung "Lebuser Land" oder "Land Lebus" für ein Territorium östlich der Oder bis 1945 ungebräuchlich.
1945 kam das Gebiet östlich der Oder zu Polen. 1945-1975 und dann wieder ab 1999 errichtete Polen eine Woiwodschaft "Land Lebus". Diese umfasst in ihren heutigen Grenzen die gesamte Neumark (inklusive des östlichen Teils des Lebuser Landes, der Niederlausitz östl. der Neiße und Teilen Schlesiens). Sie sieht sich aber begrifflich in der Tradition der Burg und des Landes Lebus des 10. bis 13. Jahrhunderts.
Die Kleinstadt Lebus selber liegt dabei westlich der Oder auf deutscher Seite.
Das historische Land Lebus umfasst ein Gebiet beiderseits der Oder, im Norden durch die Warthemündung bei Küstrin begrenzt und im Süden durch die Mündung der Lausitzer Neiße bei Schiedlo und Ratzdorf. Im Osten erstreckt sich das Gebiet südlich der Warthe bis etwa zum Dorf Kołczyn (ehem. Költschen im Kreis Oststernberg) ganz im Osten. Die Abgrenzug verläuft von dort in Richtung Süden bis Zielenzig und weiter östlich an Sternberg vorbei, jedoch ohne Schwiebus und Züllichau, bis an die Oder heran, südlich von Leitersdorf und nördlich von Rotheburg. Von dort Verläft die Grenze in Richtung Westen entland der Oder bis zur Neißemündung.
Westlich der Oder erstreckt sich das Lebuser Land von der Neißemündung in Richtung Westen über Neuzelle bis zum Großen Schwieloch-See. Die Grenze verläuft von dort in Richtung Norden entland der Spree (Beeskow, Fürstenwalde). Der Grenzverlauf verlässt die Spree an deren Knick nach Süden (bei Siedlung Spreetal) und verläuft durch das Müggelsee-Löcknitzer Wald- und Seengebiet entlang der Löcknitz in Richtung Nordosten weiter. Sodann verläuft sie entlang des Stöbberbaches und der Stöbber, durch den Buckowsee westlich an Buckow (Märkische Schweiz) vorbei. Sie verläuft weiter entlang der Stöbber durch den Kietzersee. Dort trifft sie auf die Alte Oder, die sie in Richtung Südosten über Gusow-Platkow bis nach Reithwein an die Oder zurück führt (gegenüber von Göritz).
Die beiden Teile des Lebuser Landes, westlich und östlich der Oder, haben in etwas die gleiche Größe.
Die Niederlausitz wurde 1815 ein Teil der Provinz Brandenburg. Der größte Teil der Niederlausitz liegt westlich der Neiße.
von Schlesien34.117 km²Polen31.12.19374,5 Mio.das preußische Schlesien (1818-1945) östlich der Lausitzer Neiße, soweit nicht bereits nach dem 1.WK an Polen übergegangen.
vom Reg.Bez. [1910]Größte Städte
LiegnitzLiegnitz, Glogau, Grünberg, Sprottau, Sagan, Bunzlau, Lauban, Goldberg, Hirschberg, Jauer, Landeshut.
BreslauBreslau, Schweidnitz, Neumarkt, Namslau, Ohlau, Brieg, Strehlen, Striegau, Waldenburg, Reichenbach, Frankenstein, Neurode, Glatz, Habelschwerdt.
OppelnOppeln, Kreuzburg, Neiße, Ziegenhals, Neustadt, Leobschütz, Cosel, Groß Strehlitz, Beuthen, Zabrze(Hindenburg), Gleiwitz, Ratibor.
Grenzmark Posen-Westpreußen 7.695 km²Polen31.12.1937
von Sachsen 142 km²Polen1937Sachsen östl. der Neiße: Stadt Reichenau (Bogatynia) mit Gebiet.
Ostpreußen36.996 km²Polen und Rußland31.12.19372,5 Mio.Gesamte Provinz
Summe114.297 km²heute Polen und Rußland19379 Mio.Ehemalige "Ostgebiete des Deutschen Reiches". Bevölkerung wurde fast komplett vertrieben. Lt. Historikern die größte ethnische Säuberung der Menschheitsgeschichte.

Also verblieb bei Deutschland:

GebietFlächeFlächenangabe(n) aus dem JahreBemerkungen
Deutsches Reich 1937 470.714 km²1937
abzüglich an Polen und Rußland angegliederte Gebiete ("Ostgebiete des Deutschen Reiches")-114.297 km²1937s.o.
verblieben356.417 km²1946Deutschland 1946. Daraus wurden 1949 die BRD, DDR und West-Berlin.
Flächenzuwachs durch Neuvermessungen in Deutschland von 1946 bis 2013+ 923 km²von 1946 auf 2013
Summe357.340 km²31.12.2013Fläche des wiedervereinigten Deutschland am 31.12.2013

Insgesamt wurden von Deutschland seit 1910 im Osten 73.594 km² der Fläche des Deutschen Bundes an Polen und Tschechien übergeben, nämlich:

FlächeJahrGebiet/Bemerkungen
4.041 km²1920,1922/23von Schlesien an Polen und an die Tschechoslowakei: Ostoberschlesien (1922), Randgebiete Niederschlesiens (1920) und das Hultschiner Ländchen (1920-1923).
7 km²1920von Pommern an Polen: ein kleines Gebiet im Nordwesten der Woiwodschaft Pommerellen (1920-1939).
23.048 km²1945von Pommern in der Grenzen von 1910 an Polem: Hinterpommern und Stettin. 60 km² von Hinterpommern 1937 gehören nicht hierher, das sie erst 1919 von Westpreußen nach Pommern kamen und somit nicht zum Deutschen Bund gehören.
12.239 km²1945von Brandenburg i.d. Grenzen von 1910 (1937) an Polen: Ostbrandenburg. Brandenburg rechts der Oder und Neiße.
34.117 km²1945von Schlesien nach dem 2. WK an Polen. Das preußische Schlesien (1818-1945) östlich der Lausitzer Neiße, soweit nicht bereits nach dem 1.WK an Polen übergegangen.
142 km²1945von Sachsen an Polen. Sachsen östl. der Neiße: Stadt Reichenau (Bogatynia) mit Gebiet.
73.594 km²1910,1920-23,1937(1945/1992)Das Gebiet des ehemmaligen Deutschen Bundes, das im 20. Jahrhundert im Osten vom Deutschen Reich losgelöst wurde.
Durch Neuvermessungen auf diesem Gebiet zwischen 1910 und 1937 könnte die Flächenangabe für dieses Gebiet bezogen auf 1910 um bis zu 202 km² kleiner sein, also nur 73.392 km² [1910].

Anders ausgedrückt, ausgehend vom Gebiet des ehem. Deutschen Bundes (1866), setzt sich die Fläche Deutschlands heute wie folgt zusammen:

Name des GebietesFlächeFlächenangabe(n) aus dem Jahre (Landvermessung von)Bemerkungen
Gebiet des Ehemaligen Deutschen Bundes (1866) im heutigen Deutschland350.915 km²1910
GebietFlächeJahrBemerkungen
Gebiet des Ehemaligen Deutschen Bundes (1815-1866) im Deutschen Kaiserreich (1871-1918)425.545 km²1910
- 73.594 km²1910,1937Das Gebiet des ehemmaligen Deutschen Bundes, das im 20. Jahrhundert im Osten vom Deutschen Reich losgelöst wurde.
- 1.036 km²1920von der Rheinprovinz an Belgien: Eupen-Malmedy. Es wurde auf die drei belgischen Kantone Eupen, Malmedy und St. Vith aufgeteilt. Die Kantone Eupen und St. Vith bilden heute die Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens, Malmedy gehört zur Französischsprachigen Gemeinschaft Belgiens.
350.915 km²1910,1920,1937Dieses Gebiet gehörte ursprünglich zum Deutschen Bund und verblieb nach dem 2.WK bei Deutschland.
Flächenkorrektur durch Neuvermessungen auf dem bei Deutschland verbliebenem Gebiet des ehem. Deutschen Bundes zwischen 1910(1919) und 1937+ 202 km²von 1910 auf 1937durch Neuvermessungen in Deutschland - ohne Ostpreußen - zwischen 1910 und 1937.
Flächenkorrektur durch Neuvermessungen in Deutschland zwischen 1937(1946) und 2013+ 923 km²von 1937 auf 2013durch Neuvermessungen in Deutschland
Südschleswig 5.300 km²19201864 im Deutsch-Dänischen Krieg von Dänemark (Schleswig) erobert und bis heute bei Deutschland geblieben. War nicht Teil des Deutschen Bundes.
Summe357.340 km²31.12.2013Deutschland

Das Gebiet der ehem. preußischen Provinzen Pommern, Brandenburg und Schlesien, aus der Zeit des Deutschen Bundes und der Kaiserzeit, ist seit August 1945 wie folgt über folgende Staaten verteilt:

Pommern

GebietFlächenangabeJahrBemerkungen
Pommern (1905) 30.121 km²1905
+ 34 km²1905 → 1925Flächenkorrektur durch Neuvermessungen in Pommern zw. 1905 und 1925.
30.155 km²1925Pommern i.d.Grenzen von 1905(1910), aber mit Landvermessung von 1925(1937).
(Die Flächenangabe Pommerns für das Jahr 1925 erhält man daraus durch Hinzufügen von 60 km² für ein 1919 von Westpreußen erworbenes Gebiet und Abziehen von 7 km² für ein 1920 an Polen angegliederes Gebiet: 30.208 km² = Pommern im Jahre 1925.)

Heute verteilt auf:
StaatFlächenangabeJahrBemerkungen
Polen 23.055 km²1945Heute verteilt auf:
- Woiwodschaft Westpommern (aus dt. Sicht "Hinterpommern"): 21.700 km² Landfläche [2020], davon ca. 3.900 km² NICHT auf dem Gebiet der ehem. preuß. Provinz Pommern (Kreise Myślibórz (Soldin), Choszczno (Arnswalde) und Wałcz (Deutsch Krone)).
- Woiwodschaft Pommern (im dt. Sprachraum auch als Pommerellen ("kleines Pommern") bezeichnet; das Wort bezeichnet den schon vor dem Zweiten Weltkrieg polnischen Teil Pommerns). Ca. 5.200 km² dieser Woidwodschaft liegen auf dem Gebiet der ehem. preuß. Provinz Pommern: Stadt und Stadkreis Słupsk (Stolp), Kreise Bytów (Bütow) und Lębork (Lauenburg).
Deutschland 7.100 km²1937(1945)also 23,5% der ehem. preuß. Provinz Pommern i.d.Grenzen von 1910. Heute verteilt auf das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern und ein kleinerer Teil im Bundesland Brandenburg (östlich der Randow und nördlich der Welse: Amt Gartz (Oder) (264 km² [2022]) und Ortsteile von Schwedt/Oder nördlich der Welse: Hohenfelde (17 km²), Jamikow, Kummerow, Kunow (15 km²) und Schönow (11,3 km²), zusammen ca. 50 km²).

Größte Städte (> 5.000 Ew. [2018/2022]): Greifswald, Stralsund, Pasewalk, Ueckermünde, Torgelow, Anklam, Wolgast, Ostseebäder Heringsdorf, Ahlbeck und Bansin auf Usedom, Demmin, Altentreptow (Treptow a.d. Tollense), Barth, Grimmen, Bergen auf Rügen, Sassnitz auf Rügen, Binz auf Rügen, OT Damgarten (von Ribnitz-Damgarten).

Schlesien

GebietFlächenangabeJahrBemerkungen
Schlesien (1910) 40.325 km²1910
1937 verteilt auf:
Provinz Niederschlesien 26.582 km²1937Regierungsbezirke Liegnitz und Breslau. Ohne die 1938 neu hinzugekommenen Gebiete von der Grenzmark Posen-Westpreußen: Fraustadt (262 km², [1920-1938]) und südl. Teil vom Bomst (ca. die Hälfte des 297 km² großen Kreises [1920-1938]).
Provinz Oberschlesien 9.702 km²1937Regierungsbezirk Oppeln.
Polen 3.213 km²1920/22Diese Gebiete bildeten einen Teil der neugebildeten Woiwodschaft Schlesien der 2. Polnischen Republik (1922-1939): Powiats (Kreise): Katowice (Kattowitz), Królewska Huta (Königshütte), Lubliniec (Lublinitz), Pszczyna (Pleß), Rybnik (Rybnik), Świętochłowice (Schwientochlowitz) und Tarnowskie Góry (Tarnowitz), zusammen 3.180 km² (1931).
Polen 512 km²1919Randgebiete Niederschlesiens. Sie kamen zur polnischen Woiwodschaft Posen (1919-1939). Im einzlnen warem das: Vom Kreis Namslau die Gemeinde Rychtal (Reichthal, 85 km²[1919]). Vom Kreis Groß Wartenberg (nordöstl. Teil) wurdem die polnischen Gemeinden Bralin (Bralin, 75 km²[2020]), Perzów (Perschau, ca. 90 km²), westlicher Teil von Kobylagóra (Haideberg, ca. 50 km²) [1937 alle im Powiat Kępiński (Kreis Kempen)], südwestl. Teil von Czarnylas (Schwarzwald, ca. 70 km²), südlicher Teil von Granowiec (Grandorf, ca. 70 km²) [1937 im Kreis Ostrów Wielkopolski (Ostrowo)] gebildet. Außerdem kamen kleine Teile der Kreise Guhrau und Militsch von Schlesien zur poln. Woidwodschaft Posen.
Tschechoslowakei 316 km²1920/23Das Hultschiner Ländchen.

Heute verteilt auf:
StaatFlächenangabeJahrBemerkungen
Polen 37.842 km²1919-23,1945Davon 3.725 km² nach dem 1. WK an Polen, 34.117 km² von Schlesien i.d.Grenzen v. 1937 nach dem 2. WK an Polen.
Das preußische Schlesien ist heute in Polen hauptsächlich auf die Woiwodschaften Niederschlesien, Oppeln und Schlesien aufgeteilt, wobei letztere auch größere Gebiete enthält, die nie zu Preußen gehörten. Weitere Teile des preuß. Schlesiens gehören heute zur Wojewodschaft Lebus (Grünberg, Sagan, Neusalz) sowie zur Woiwodschaft Großpolen (Randgebiete Niederschlesiens, 1919 abgetreten, in den heutigen Kreisen Kępno (Kempen), Ostrzeszów (Schildberg) und Ostrów Wielkopolski (Ostrowo)).
Deutschland 2.167 km²1937(1945)also 5,4% von Schlesien 1910. Aber sogar 8,2% der Provinz Niederschlesien von 1937.
Das Gebiet liegt heute im Bundesland Sachsen (Niederschlesische Oberlausitz), sowie ein kleiner Teil im Land Brandenburg (Ruhland, Ortrand). Der größte Teil des Gebietes gehört zur historischen Region Oberlausitz und gehörte erst seit 1818 zum preußischen Schlesien. Nur die Ortschaft Pechern mit Umgebung, 29,1 km², gehörte schon seit Jahrhunderten vorher zu Schlesien, in den Grenzen Schlesiens von 1742, als große Teile Schlesiens von Preußen erobert wurden. Pechern gehörte zum Kreis Sagan.
Sächsisch war der nördliche Teil der Oberlausitz aber nur von 1635 bis 1815 (und dann wieder seit 1945). Vorher hatte die Oberlausitz, wie auch das restliche Schlesien, seit 1526 zum Haus Habsburg gehört. Und schon vorher war die Oberlausitz seit 1329 "staatsrechtlich eng und dauerhaft" mit dem Königreich Böhmen verbunden, zu dem auch Schlesien gehörte.

Größte Städte und Gemeinden (> 3.000 Ew. [2022]): Görlitz, Weißwasser, Niesky, Bad Muskau, Hoyerswerda, Bernsdorf, Reichenbach/O.L., Rothenburg/O.L., Gemeinde Boxberg/O.L., Gemeinde Krauschwitz (mit Pechern und Klein Priebus), Gemeinde Markersdorf (alle in Sachsen); Ruhland und Ortrand (im brandenburgischen Landkreis Oberspreewald-Lausitz).
Tschechien 316 km²1919-23Das Hultschiner Ländchen ist heute ein Teil der Region Schlesien in Tschechien.